Fracking Menschenrechte: Beschwerde gegen SEFE & EnBW

Fracking Menschenrechte: DUH erhebt Beschwerde bei SEFE & EnBW

Letztes Update: 24. Februar 2025

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Beschwerde gegen die Energieunternehmen SEFE und EnBW eingereicht. Grund sind Menschenrechtsverletzungen in der Fracking-Lieferkette.

Menschenrechtsverletzungen in der Fracking-Lieferkette: DUH fordert Konsequenzen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine Beschwerde gegen die Energieunternehmen SEFE und EnBW eingereicht. Der Vorwurf: Beide Unternehmen verletzen durch ihre LNG-Lieferverträge mit den USA die Sorgfaltspflichten des deutschen Lieferkettengesetzes. Im Fokus stehen die gravierenden Auswirkungen des Frackings auf Mensch und Umwelt. Die DUH fordert von den Unternehmen konkrete Abhilfemaßnahmen. Sollten diese ausbleiben, droht eine Beschwerde beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Doch was genau steht hinter diesen Vorwürfen?

Fracking und seine Folgen: Ein globales Problem

Fracking ist eine Methode zur Förderung von Erdgas, die weltweit kontrovers diskutiert wird. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst, um Gas aus tiefen Gesteinsschichten zu lösen. Diese Technik hat jedoch gravierende Nebenwirkungen. In den USA, insbesondere im Permbecken, berichten Anwohner von verschmutztem Grundwasser, gesundheitsschädlicher Luftverschmutzung und zerstörten Ökosystemen. Die DUH sieht hierin klare Verstöße gegen die Menschenrechte. Die langfristigen Lieferverträge von SEFE und EnBW mit dem US-Konzern Venture Global machen sie zu Mitverantwortlichen dieser Zustände.

Fracking Menschenrechte: Ein Verstoß gegen das Lieferkettengesetz?

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen, Risiken in ihren Lieferketten zu analysieren und Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen zu ergreifen. Doch laut der DUH kommen SEFE und EnBW diesen Pflichten nicht nach. Stattdessen profitieren sie von einer Industrie, die durch den Einsatz giftiger Chemikalien und das Abfackeln von Erdgas die Lebensgrundlagen vieler Menschen zerstört. Besonders kritisch: Beide Unternehmen sind teilweise in öffentlicher Hand, was die Verantwortung zusätzlich erhöht.

Die Rolle der Politik: Fossile Abhängigkeiten hinterfragen

Die DUH kritisiert nicht nur die Unternehmen, sondern auch die politische Strategie hinter den LNG-Importen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde der Ausbau von LNG-Kapazitäten in Deutschland massiv vorangetrieben. Doch die Abhängigkeit von Fracking-Gas aus den USA birgt neue Risiken. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, fordert daher einen Kurswechsel: „Anstatt fossile Abhängigkeiten zu vertiefen, muss die Bundesregierung den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen.“

Die Auswirkungen auf betroffene Gemeinden

Die Menschen in den Fracking-Regionen der USA zahlen einen hohen Preis. Anwohner berichten von gesundheitlichen Problemen wie Atemwegserkrankungen und erhöhtem Krebsrisiko. Fischer verlieren ihre Lebensgrundlage, da die Fischbestände rund um LNG-Terminals schrumpfen. Hinzu kommen sogenannte „Ewigkeitschemikalien“, die das Grundwasser belasten und langfristige Schäden verursachen. Diese Zustände stehen im direkten Widerspruch zu den Menschenrechten, die das Lieferkettengesetz schützen soll.

Die Verantwortung von SEFE und EnBW

Als Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung tragen SEFE und EnBW eine besondere Verantwortung. Doch laut der DUH ignorieren sie die Risiken, die mit ihren LNG-Lieferverträgen verbunden sind. Julian Schwartzkopff von der DUH betont: „Unsere fossilen Gasimporte werden auf Kosten der Menschen vor Ort und der Umwelt teuer erkauft.“ Die DUH fordert daher eine umfassende Risikoanalyse und konkrete Maßnahmen, um die Menschenrechtsverletzungen in der Fracking-Lieferkette zu beenden.

Was passiert, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden?

Sollten SEFE und EnBW nicht handeln, droht die DUH mit einer Beschwerde beim BAFA. Dieses hat die Möglichkeit, Sanktionen gegen Unternehmen zu verhängen, die ihre Sorgfaltspflichten verletzen. Das könnte nicht nur finanzielle Konsequenzen haben, sondern auch den öffentlichen Druck auf die Unternehmen erhöhen. Die DUH sieht hierin eine Chance, die Einhaltung von Menschenrechten in der Fracking-Lieferkette durchzusetzen.

Ein Appell für nachhaltige Energiepolitik

Die Debatte um Fracking Menschenrechte zeigt, wie eng Umwelt- und Menschenrechtsthemen miteinander verknüpft sind. Die DUH fordert nicht nur von Unternehmen, sondern auch von der Politik, Verantwortung zu übernehmen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz könnten langfristig dazu beitragen, fossile Abhängigkeiten zu reduzieren. Nur so lässt sich eine nachhaltige und gerechte Energieversorgung sicherstellen.

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